Drei Tage Kopenhagen: Energiewende in Dänemark als Vorbild
Viele spannende Themen und ein straffer Zeitplan: Drei Tage verbrachte eine Delegation unter Leitung von Staatssekretär Jens Deutschendorf vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Auch Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer war Teil der Reisegruppe, die sich damit auseinandersetzte, wie und warum Dänemark mit seiner Klimapolitik als Vorbild und Vordenker gilt – und was man in puncto kommunale Wärmeplanung, energetische Gebäudemodernisierung, Energieeffizienz, Verkehrsmanagement und Nahmobilität von unseren Nachbarn im Norden lernen könnte. Auch in Deutschland wird es ab dem kommenden Jahr eine gesetzliche Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung für Stadtkreise und große Kreisstädte geben. Damit wird die NHW sowohl als Stakeholder im Quartier konfrontiert als auch als Berater in Kommunen gefragt sein.
Historischer Teil des Hafens mit Blick auf das Amager Ressource Center im Hintergrund. Foto: NHW
Beim Empfang in der Deutschen Botschaft: (v.li.) Laura Sophie Jacobus, VdW südwest, Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, Gerald Lipka, BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen / Rheinland-Pfalz & Saarland e.V., Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der NHW, Dr. Monika Meyer, Geschäftsführerin des Institut Wohnen und Umwelt GmbH. Foto: VdW südwest
BLOX – das neuartige Mixed-Use-Gebäude des Architekten Rem Koolhaas an der Uferkante des ehemaligen Hafens. Die zueinander versetzten gläsernen Kisten reihen sich um ein innenliegendes Atrium, das als Ausstellungsfläche für das Danish Architecture Center (DAC) genutzt wird und dessen Glasdach für die Bewohner der drei oberen Geschosse begehbar ist. Foto: NHW
Ein Höhepunkt war der Besuch des Stadtteils Nordhavn, dem derzeit größten und ambitioniertesten Stadtentwicklungsprojekt in Skandinavien. Die Vision: eine nachhaltige Stadtlandschaft der Zukunft zu schaffen. Für mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit wurde Nordhavn als „Stadt der kurzen Wege“ konzipiert, in der Geschäfte, Institutionen, Arbeitsplätze, kulturelle Einrichtungen und öffentliche Transportmittel innerhalb von fünf Minuten von jedem beliebigen Ort in dem Bezirk aus zu erreichen sind. Der Stadtbezirk ist der einzige, der die höchste Auszeichnung des DGNB, die Gold-Zertifizierung für Nachhaltigkeit erhielt.
Portland-Towers waren ursprünglich Zementsilos und wurden mit zusätzlichen sieben Etagen an einer freitragenden Stahlkonstruktion versehen. Das jetzige Bürogebäude hat die Effizienzklasse A erhalten. Foto: NHW
Seit 2016 Jahres erstreckt sich der Spielplatz mit dem Namen Park’n’Play in leuchtendem Rot über der Hafenkulisse Kopenhagens. Das Besondere: er befindet sich 24 Meter über dem Meeresspiegel auf dem Dach eines Parkhauses und setzt damit neue Maßstäbe im Verständnis der Gestaltung öffentlicher Räume. Foto: NHW
Blick in eine typische Hofsituation im Stadtteil Nordhavn. Kleinteilige Strukturen mit viel Begrünung. Foto: NHW.
Universität der Vereinten Nationen in Nordhavn, Kopenhagen. Foto NHW
Blick vom Dach des Parkhauses mit dem Spielplatz Park’n’Play auf die Entwicklung des stetig wachsenden Stadtteils Nordhavn. Foto: NHW
Rechts hinter dem Spielplatz Park’n’Play auf dem Dach eines Parkhauses befindet sich die teuerste Wohnlage im Nordhavn. Foto: NHW
Kopenhagen gilt in vielen Punkten seit Jahren als Vorreiter in der Energiewende. Die Reise hat mir einmal mehr gezeigt, dass wir uns als NHW auf dem richtigen Weg befinden. Jedes Jahr investieren wir mehr als 200 Millionen Euro in die Modernisierung und Instandhaltung. Bei der energetischen Ertüchtigung haben wir die nachhaltige Entwicklung unseres Bestandes immer im Blick. Unser Ziel ist es nach wie vor den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu entwickeln.
Mindestens genauso spannend war der Besuch eines grünen Wahrzeichens. Die Müllverbrennungsanlage Amager Ressource Center ist ein Projekt, das Technologie, Ökologie und Sport auf futuristische Weise verbindet. Sie verarbeitet Abfall von rund 550.000 Bewohnern und 45.000 Unternehmen und versorgt die Stadt mit recycelten Materialien, Strom und Fernwärme. Auf der 16.000 Quadratmeter großen Dachfläche sind darüber hinaus vier Skiliftanlagen, Trails für Wanderer sowie Treppenwege für Spaziergänger untergebracht. 3.000 Quadratmeter wurden als robuste Naturlandschaft bepflanzt.
Besuch der hochmodernen Müllverbrennungsanlage Amager Ressource Center (ARC) mit Freizeit- und Erholungsflächen auf dem Dach. Foto: NHW
Die Müllverbrennungsanlage verarbeitet Abfall von rund 550.000 Bewohnern und 45.000 Unternehmen und versorgt die Stadt mit recycelten Materialien, Strom und Fernwärme. Foto: NHW
Das Amager Ressource Center hat rund 16.000 Quadratmeter Dachfläche: eine in dieser Form völlig neu gedachte multifunktionale Anlage - Auf dem Dach: Vier Skiliftanlagen, unterschiedliche Trails für Wanderer sowie Treppenwege für Spaziergänger. Foto: NHW